Arc4You Data - Hinweise zu den Attributbefehlen
Diese Befehle stehen nur für Themen bzw. für Attributtabellen mit einem Objektfeld namens Shape zur Verfügung, d.h. nicht für normale Tabellen oder Rasterthemen (Grids).
Folgende Unterschiede bestehen zwischen der klassischen räumlichen Verknüpfung von ArcView (Spatial Join mittels Join Attributes) und den beiden neuen Arc4You Befehlen Load Attributes und Sum Attributes:
- Dynamische kontra statische Verknüpfung: Der große Vorteil des Spatial Join ist, dass er (wie normale Verknüpfungen über Feldwerte) dynamisch ist, d.h. jedesmal beim öffnen des Projekts erfolgt. Die Attribute sind dadurch immer auf dem aktuellsten Stand und benötigen keinen permanenten Speicherplatz. Der Nachteil dabei ist, dass die Verknüpfung umfangreicher Tabellen zeitaufwendig sein kann (v.a. Polygon zu Polygon), und bei Themen, die mehrfach benutzt werden, beim öffnen des Projekts auch mehrmals durchgeführt werden muß. Load Attributes und Sum Attributes sind statische "Verknüpfungen", die in der Regel nur einmal erfolgen, da die Felder permanent angelegt werden. Bei Änderung der Topologie der Themen oder der Feldwerte der Quellthemen muß die Berechnung aber wiederholt werden.
- Verknüpfungstypen zwischen Grafikelementen: Ein wesentlicher Nachteil des Spatial Join ist, dass die Verknüpfung zwischen Linien und Polygonen nur dann erfolgt, wenn das Element vollständig im anderen enthalten ist. Da dies nur selten der Fall ist, bleiben die meisten Felder leer. Am extremsten ist dies zwischen Linienthemen, da es fast nie vorkommt, dass eine Linie vollständig Teil der anderen ist. Eigentlich können nur Punktthemen sinnvoll mit anderen verknüpft werden. Hingegen unterstützen Load Attributes und Sum Attributes alle Verknüpfungen zwischen Quell- und Zielthemen, d.h. alle Kombinationen zwischen verschiedenen Grafiktypen auf sinnvolle Art und Weise. Das heißt, dass zwischen Linien und Polygonen keine vollständige, sondern nur eine teilweise Überlappung nötig ist (der Grad der Überlagerung kann als Gewichtungsfaktor in allen Auswertungen genutzt werden). Auch zwischen Linien kann durch Pufferung des Zielthemas eine sinnvolle Verknüpfung hergestellt werden.
- Anzahl der verknüpften Datensätze: Beim Spatial Join kann pro Datensatz im Zielthema nur ein einzelner Datensatz aus dem Quellthema verknüpft werden (auch wenn viele in Frage kommen würden). Mit Load Attributes können die Attribute mehrerer bzw. aller sich überlagernden Elemente verwendet werden, da für jeden einzelnen gefundenen Datensatz ein Gruppe von Feldern angelegt wird (eine Art Kreuztabelle). Mit Sum Attributes können die einzelnen Werte aller sich überlagernden Elemente zu einem Endwert zusammengefasst, d.h. komplexe Berechnungen durchgeführt werden.
- Reihung und Gewichtung der Werte: Die Reihung der einzelnen Elemente bei Load Attributes bzw. ihre Gewichtung bei der Berechnung mit Sum Attributes erfolgt anhand des Abstands zum Punkt, der Länge der überlappenden Liniensegmente bzw. der Fläche des überlappten Bereichs. Der jeweils nächstgelegene Punkt, die längste Linie oder die am meisten überlappende Fläche wird zuerst gewählt bzw. höher gewichtet.
© 2003 WLM Klosterhuber & Partner OEG